Am Wegesrand (Eva Hoffmann, 1997)
Die letzte Pflaume hängt am Baume
und wartet auf den Pflücker
der entrückt
sie pflückt
Will sie schmausen gleich draußen
bei Wind und Wetter, Regen und Sturm
er entdeckt
sie schmeckt
Und kaum gegessen kurz dagesessen
will er schon mehr vom selben Baume
doch der war nun leer
das betrübte ihn sehr
Zum Glück gibts viele Pflaumenbäume
erfüllen werden sich alle Träume
von reifen Pflaumen, saftigen Früchten
bei nicht allzu ernsten
Gedichten
Die letzten Pflaumen (Benn Wederwill, 2012)
Stürmisch endet der Sommer
schon ist der Abend kalt
im Grase liegt nun der Träumer
fühlt müde sich und alt
Er denkt an die letzten Pflaumen
die zum Schluss er gegessen hat
und warns auch die besten Pflaumen
nun ist er müde – nicht satt
Und hat er sie auch genossen
die Pflaumen so reif und so fein
und ist der Hunger auch größer
im Gras liegt er doch allein
Vielleicht hat er’s schon begriffen
dass die letzte Pflaume es war
die er heute Nacht hat genossen
zumindest für dieses Jahr
Das Pfläumchen am Bäumchen (Prolog aus „Gevatter Herbst“, S. Jachterdahl, 1975)
Du Pfläumchen am Bäumchen
was hängst du so rund
und frisch noch am Aste
komm in meinen Mund
Ich möchte dich naschen
begehr’nswert bist du
eh‘ ich dich nicht habe
geb‘ ich keine Ruh‘
Mein Pfläumchen am Bäumchen
ohweh ich vergaß
dass schnell doch ein and’rer
im Vorbeigehn dich aß
Hat dies auf adMeyerART rebloggt und kommentierte:
Benn Wederwill erinnerte mich gerade mit einigen schönen Gedichten daran … es ist wieder Pflaumenzeit! 🙂
sehr schön – da fällt mir natürlich sofort W.C. Williams ein;
This is Just to Say
I have eaten
the plums
that were in
the icebox
and which
you were probably
saving
for breakfast
Forgive me
they were delicious
so sweet
and so cold
Liebe Grüße
Kai
Lieber Kai,
dein Kommentar ist wie ein wunderbares Geschenk für mich
„Endlos und unzerstörbar“
und ich bedanke mich ganz herzlich und wünsche ein schönes Wochenende und sende liebe Grüße aus Weimar,
Eva
Ihr meint ja hier nicht die Zwetschge, oder? Die ließe sich auch schwerer bedichten.
nein die Pflaume lässt sich besser bereimen 🙂
bei Zwetschgen, Marunken, Marillen und so weiter ist es schwieriger…
Liebe Grüße an Dich aus Thüringen,
Marlis
Wundervoll heiter und so wohltuend beim Lesen, liebe Marlis, und übrigens habe ich gerade etwas Pflaumenmarmelade zu meinem weichen Hefezopf gegessen, vom letzten Sommer noch (dieses Jahr hatten wir ja keinen…).
Herzliche Grüße
vom Lu
aber dafür jede Menge Pflaumen *lach*
Zwetschen habe ich wohl von meinem schlesischen Vater 🙂 , aber Zwetschgen sagt hier auch keiner. Hier heißt es immer nur Pflaumen.
Ich habe aufgehört mit dem Backen, als ich immer diejenige war, die alles verputzen mußte… *räusper* u. das wurde mir zu anstrengend.
Wüßte ich, daß Du kommst, würde ich mit Freude wieder anfangen…Schade…
Sooooooo viele km dazwischen
Danke für deinen schönen Kommentar, ja die Pflaumenzeit muss man nutzen für entsprechenden Kuchen oder passendes Gebäck oder einfach nur, um die Früchte zu kosten, zu schnell geht sie vorbei und wie gut, wenn man dann vom Vorjahr noch Reserven hat.
Liebe Grüße an Dich zum Samstagabend!
Marlis
ich sollte mal wieder Zwetschenkuchen auf Hefeboden backen…
Ich bin so faul geworden, liebe Marlis.
Liebe Grüßle an Dich
Na und ich erst! Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht einen einzigen gebacken – nur immer liebend gern gegessen (ich kann nämlich keinen Hefeboden :-(((( ) Übrigens sagen die alteingesessenen Thüringer auch „Zwetschen“ – ich als Zugezogenen kannte nur „Zwetschgen“
Schade, dass wir so weit voneinander weg wohnen, ich würde zu gern deinen Kuchen probieren 🙂
Ganz liebe Vorabendgüße sendet dir
Marlis
An unserem Baume
ist die letzte Frucht gepflückt.
Danach wurde er gefällt,
denn er war schlecht bestückt.
Die arme Pflaume! 😉
Mein lieber Gefährte hat ihn tatsächlich zerlegt, den Pflaumenbaum. Da wächst jetzt nichts mehr!
Herzliche Grüße, Emily
gefällt???? Naja, aber ohne Früchte… ich verstehe den Gefährten!
Liebe Grüße zum Samstagabend,
Marlis
I enjoyed them all…beautiful my brother!
Thank you very much and best wishes
Marlis
Einen schönen Montag wünsche ich dir ein schönes Gedicht vom Bäumchen mit den Pfäumchen,Pflaumenkuchen habe ich auch schon gebacken.Ich wünsche dir eine glückliche neue Woche lieber Gruß Gislinde
Auch dir eine schöne Woche und lass dir den Kuchen schmecken
🙂
Liebe Grüße zum Abend,
Marlis
hach, an Brecht wurde schon erinnert, kann ich nicht mehr bringen, adé, liebe Marie
Eigentlich wollte ich es auch gar nicht 🙂 , wollte eher auf das Pfläumchen am Bäumchen Bezug nehmen, weil es gar zu schön ist. Hätte er, der Herr Dichter, es noch ein bissel weitergetrieben, durchtrieben, wie er zu sein scheint, dann hätte es ein hoch erotisches Poem werden können, aber raffiniert wie er ist, hat er gerade noch mal die Kurve gekriegt…
Wie schade, ich hatte mich schon soooooo gefreut
Wie gut, daß alle drei untereinander stehen, so kann ich alle auf einmal sehen *lach*
Am noch grünblättigen Bäumchen
hängt noch ein letztes Pfläumchen,
ich nehm es jetzt mit in mein eigenes
nächtliches Träumchen 🙂
und lasse liebe Grüße
von mir
hier
bei Dir
ein Schelm, wer Böses dabei denkt…
wobei ich mir auch vorstellen kann, dass er vielleicht ein kleines kleines bisschen…
und an Brecht kann man nicht oft genug erinnern 🙂
hab das Pflaumenlied doch noch gesungen gefunden
Danke für deinen schönen Kommentar und liebe Grüße an dich,
Marlis
Bei mir gibts leckren Pflaumenkuchen
mit einem hübschen Sahnekleid,
den gäb ich gern dir zu versuchen,
nur ist der Weg zu dir zu weit.
😉
Liebe Grüße
von der Nixe
Liebe Nixe,
das hübsche Verschen hat mich genauso erfreut und es ist, als hätt‘ ich ein Stück kosten dürfen vom feinen Kuchen im Sahnekleid!
Besten Dank dafür und liebe Grüße an Dich,
Marlis
und ich backe grade auf vorrat (zum einfrieren) für den nahenden winter. 3 bleche mit den wunderbaren pflaumen vom eigenen baum.
danke schön und grüße
da wirst du dich im Winter an den schönen Herbst erinnern, wenn du ihn Stück für Stück hervorholen kannst
🙂 und hoffentlich einen liebevolllen Blick auf den dann längst kahl gewordenen Baum werfen…
Liebe Grüße zum Montagabend,
Marlis
Welch ein schöner Zufall! Ich habe soeben mit meiner Liebsten Pflaumenkuchen gegessen!
Und ich hoffe sehr, dass er geschmeckt hat!
Viele liebe Grüße,
Marlis
Danke! Hat er!
das freut mich…
kann es mir gut vorstellen!
einen schönen Dienstag und beste Grüße,
Marlis
PS: Brecht hatte es natürlich auch mit Pflaumen. Erinnerung an die Maria A.: An jenem Tag im blauen Mond September
Still unter einem jungen Pflaumenbaum
Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
In meinem Arm wie einen holden Traum.
Und über uns im schönen Sommerhimmel
War eine Wolke, die ich lange sah
Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
Und als ich aufsah, war sie nimmer da.
Danke für das schöne Gedicht
Ach, auch wenn er recht hat, dass wir uns an die Wolke später mehr erinnern als an die „bleiche Liebe“ selbst, stimmt es mich schon ziemlich melancholisch – das Vergessen (der Einzelheiten…)
lass uns zum etwas derberen Pflaumenlied übergehen, leider finde ich es nicht in einer schönen gesungenen Fassung, das könnte mich jetzt grad aufheitern…
Als die Pflaumen reif geworden
Zeigt im Dorf sich ein Gespann.
Früh am Tage, aus dem Norden
kam ein schöner junger Mann.
Als wir warn beim Pflaumenpflücken
Legte er sich in das Gras
Blond sein Bart, und auf dem Rücken
Sah er zu, sah dies und das.
Als wir eingekocht die Pflaumen
Macht er gnädig manchen Spaß
Und er steckte seinen Daumen
Lächelnd in so manches Faß.
Als das Pflaumenmus wir aßen
War er lang auf und davon
Aber, glaubt uns, nie vergaßen
Wir den schönen jungen Mann.
Liebe Grüße zum Abend
von Birgit zu Birgit
😉
Ach, wie dumm die Pflücker sind, die die Pflaume vergessen. Köstliche Gedichte! Herbstlich-melancholisch und doch süß wie ein saftiger Zwetschgenkuchen. Es grüßt aus „Datschiburg“ (Augsburg heißt wirklich so, weil hier der Stammsitz des Zwetschgendatschi ist) Birgit. PS: Zwetschgendatschi mit Sahne – mein Lieblingsnachmittagskaffeegenuss, künftig mit Gedicht)
die besten Grüße nach Datschiburg sende ich heute (vorausgesetzt, du hast mich nicht doch auf den Arm genommen?) Ist das nicht doppelt gemoppelt „Zwetschgendatschi“ , werde es sicherheitshalber mal googeln…
einstweilige Grüße,
Birgit
du verzeihst mir mein Misstrauen? Hoffentlich. Aber so habe ich gleich das geheimnis um Datschiburg lüften können 🙂
http://www.sueddeutsche.de/bayern/ortsnamen-in-bayern-das-geheimnis-von-datschiburg-1.1793356
sei also lieb gegrüßt, datschibürgerin
🙂
Ich würde das statt Misstrauen eher als Neugier (oder wie wir hier sagen: Wonderfitzigkeit) bezeichnen. AM Buch mit den Ortsnamen hat übrigens ein Kollege von mir mitgearbeitet, ich hab ein signiertes Exemplar….angeb. Da könnte ich mal einen Beitrag machen 🙂
Ja genau, liebe Birgit, es wahr reine Wonderfitzigkeit 🙂
und auf den Beitrag freue ich mich jetzt schon und bin sehr gespannt darauf, ich denke, auch hier könnte ich fast schon wieder sagen, ich bin direkt ein bisschen wonderfitzig darauf
🙂
🙂
Nun fehlt zu meinen Glück nur noch ein Stück Pflaumenkuchen.:-D
nun vielleicht ergibt sich das ja noch, die Pflauemnzeit ist ja noch nicht ganz zu Ende 🙂
Herzliche Grüße und einen schönen Montagabend,
Marlis
Und die Pflaume,
welche Laune der Natur,
fragte nur,
isst’de mich auch pur?
Gute Nacht:-D
selbst säuerlich
erfreut sie mich
gute Nacht
🙂