vom Einklang und von Wundern (Protzpoet)

Zitat: Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
(Sören Kierkegaard)

Meist will man das, was der Nachbar hat
und schielt nach den Gaben des anderen
zu schnell hat man oftmals das Eigene satt
lässt neidisch die Blicke wandern

Für jeden von uns ist was anderes gut
(wie das so ist im Leben)
er wünscht sich Einklang, sie will nur Mut
das Kind bloß Freude eben

Meist will man das, was der Nachbar hat
und schielt nach den Gaben des anderen
zu schnell hat man das Eigene satt
lässt neidisch die Blicke wandern

Und würde dereinst ein Wunder geschehn
so hofft jeder ganz verschieden
keiner würde das Wunder im anderen sehen
hat’s aus versehen sogar gemieden

Meist will man das, was der Nachbar hat
und schielt nach den Gaben des anderen
zu schnell hat man das Eigene satt
lässt neidisch die Blicke wandern

Für den einen ist Einklang das höchste Gut
und nie wird er es erreichen
dem andern fehlt zu allem nur Mut
und jener will nichts dergleichen

Meist will man das, was der Nachbar hat
und schielt nach den Gaben des anderen
zu schnell hat man das Eigene satt
lässt neidisch die Blicke wandern

und so hofft man weiter so still und fein
dass andere das Wunder erschaffen
man sollte das Wunder selber sein
aber dann werden die anderen gaffen!

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28 Antworten zu vom Einklang und von Wundern (Protzpoet)

  1. bruni8wortbehagen schreibt:

    das wollen, was andere haben? Tja, da gibt es schon verführerische Sachen, Dinge, die toll wären, doch wären es nicht die eigenen, sondern die abgeguckten und das würde mir keine Freude machen. Jeder hat Besonderheiten und auf die sollte er/sie stolz sein. Das ist nicht immer einfach, weil da evtl. eine Schüchternheit ist, die eine Begabung nur im Verborgenen blühen läßt *lächel*.
    Doch auch das ist i. O. denke ich.
    Nicht alles muß an die Öffentlichkeit oder an die große Glocke gehängt werden.
    Das Wissen um das eigene Können sollte zur Zufriedenheit ausreichen.

    Liebe Grüße in die Nacht von Bruni

    • wederwill schreibt:

      Liebe Bruni, das ist schön gesagt und mir fällt zu deinem letzten Satz ein Ausspruch Cocteaus ein, mit einem Augenzwinkern zu lesen, nein mit VIEL Augenzwinkern: „Gute Erziehung zu haben, besteht darin, zu verbergen, wie viel man von sich selber hält und wie wenig von anderen.“
      Ganz liebe Grüße,
      Marlis

  2. eleucht schreibt:

    Wie wahr. Der Grund für so viel Unzufriedenheit. Was dazu führt, dass man nur die eigenen Schwächen sieht und das Positive aus den Augen verliert.
    Gleichzeitig aber auch der Kern vieler Geschichten und Gedichte. Was würden wir ohne diese Schwächen schreiben? 😉
    Herzliche Grüße,
    Eberhard

    • wederwill schreibt:

      Da hast du auch wieder recht, was wären wir nur ohne diese Schwächen und ohne solche wertvollen „Nebensächlichkeiten“ wie die Liebe und gar den Kummer darüber, die ewige Unzufriedenheit, Stolz oder Eifersucht, aber auch das Glück und die Freude am Augenblick 😉 wahrscheinlich wäre das Leben viel langweiliger! In diesem Sinne – einen wunderschönen interessanten, lebensfrohen Tag wünscht Marlis

  3. juttareichelt schreibt:

    Ich werde den Refrain auswendiglernen und ihn kommentarlos „aufsagen“, wenn in der Schreibwerkstatt mal wieder das große Jammern ausbricht, weil wirklich jede/r findet, alles wäre gut, wenn sie, wenn er doch nur so kurz, so ausführlich, so heiter, so ernst, so spannend, so jenseits von Spannung schreiben könnte wie die Nachbarin …

  4. saetzebirgit schreibt:

    Sehr schönes Lied – das Wunder muss man selbst sein, Wunder kann man auch selber schaffen – so wie ihr, durch Eure täglichen kleinen Wundergedichte. Da ich auf meinem Blog derzeit ja auch einige wundersame Dinge habe, ging mir beim Lesen sofort gerade das Assoziationspferd durch. So zum Beispiel passt zum Gedicht Ton Steine Scherben. Lasst uns ein Wunder sein. Oder auch – die Zeichen erkennen können: http://saetzeundschaetze.com/2014/03/30/augsburger-wunderzeichen-ii/
    Ich wünsche Euch einen WUNDERBAREN Tag heute! Birgit

    • wederwill schreibt:

      Ach liebe Birgit, Du weißt doch schon längst, dass wir irgendwie und hin und wieder und immer öfter, mal bewusst, mal unbewusst, von Dir inspiriert sind 🙂
      ganz liebe Grüße an Dich von
      Birgit

  5. faehrtensuche schreibt:

    Gestern beim Stöbern in einer Buchhandlung auf einer Postkarte entdeckt:
    „Sei einfach du selbst! Alle anderen gibt es schon.“

  6. Chojin Bain schreibt:

    Wundervoll! Und dazu auch noch ein Zitat von meinem all-so-geliebten Kierkegaard. Danke! 🙂

    • wederwill schreibt:

      Vielen Dank, lieber Farzam, das freut uns, dass das auch noch mit Kierkegaard für dich gepasst hat!
      Und wie geht es eigentlich dem Meermann? 😉
      ganz liebe Grüße,
      marlis

      • Chojin Bain schreibt:

        Och das ist lieb danke gut geht es mir! Bin bis morgen immer noch in Toronto und werde morgen Abend mich auf den weg nachhause machen. Hab hier so viele verschiedene Sprachen gesprochen, dass mein Kopf momentan in drei Sprachen gleichzeitig spricht. 😉
        Muss mich daheim erstmal sammeln, damit ich alsbald auch schon wieder loslegen kann mit dem schreiben. 🙂
        Und dir bzw. euch, wie geht es euch denn?
        Liebe Gruesse
        Farzam

      • wederwill schreibt:

        Gefragt nach unserem Befinden müssen wir beschämt gestehen: etwas neidisch, weil wir hier zu Hause sitzen und von Toronto nur träumen können…. und gespannt darauf, was du Schönes schreiben wirst, wenn sich in deinem Kopf die verschiedenen Sprachen wieder auseinandersortiert haben – wir freuen uns darauf!
        Eine gute Zeit wünscht Dir,
        Marlis

  7. Herbergsvater schreibt:

    Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn
    und dann werden tausend Märchen wahr…

  8. derverstecktepoet schreibt:

    Treffend Treffend

    • wederwill schreibt:

      Danke fürs Kommentieren! Hab mal auf einem blog gelesen, „Ein Kommentar ist das wahre „like“, deshalb freut man sich tatsächlich besonders.
      Liebe Grüße,
      Marlis

      • derverstecktepoet schreibt:

        Ja ich sehr es auch so. Leider habe ich nicht immer den Raum Texte zu tippen. Und like wie viele auch. Doch Worte sind immer ersetzbar durch nichts. Danke ©zolaski_lz

      • wederwill schreibt:

        oh, das heisst nicht, dass wir uns nicht über „likes“ freuen, im Gegenteil! Ich möchte auch viel öfters Kommentare schreiben, aber leider fehlt dazu oftmals die Zeit und auch manchmal der Esprit, das möglichst knapp und treffend in Worte zu fassen, was man meint. Deshalb sei das „gefällt mir“ überhaupt nicht gering geschätzt!
        Liebe Grüße zum Abend,
        Marlis

      • derverstecktepoet schreibt:

        Danke dir / sehe es auch so / lz

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