Maria
Die Nacht ihrer ersten Geburt war
Kalt gewesen. In späteren Jahren aber
Vergaß sie gänzlich
Den Frost in den Kummerbalken und rauchenden Ofen.
Und das Würgen der Nachgeburt gegen Morgen zu.
Aber vor allem vergaß sie die bittere Scham
Nicht allein zu sein
Die den Armen eigen ist.
Hauptsächlich deshalb
Ward es in späteren Jahren zum Fest, bei dem
Alles dabei war.
Das rohe Geschwätz der Hirten verstummte.
Später wurden aus ihnen Könige in der Geschichte.
Der Wind, der sehr kalt war
Wurde zum Engelsgesang.
Ja, von dem Loch im Dach, das den Frost einließ, blieb nur
Der Stern, der hineisah.
Alles dies
Kam vom Gesicht ihres Sohnes, der leicht war,
Gesang liebte
Arme zu sich lud
Und die Gewohnheit hatte, unter Königen zu leben
und einen Stern über sich zu sehen zur Nachtzeit.
(Betolt Brecht)
BRECHT……..ein gigantischer MANN…….den mag ich gerne hab schon viel gelesen …von ihm…..HERZlichst ANDREA;:))
viele liebe Grüße zurück und vielen Dank für den schönen Kommentar!
Allerbeste Grüße,
Marlis
Wünsche euch allen ein GUTES NEUes JAhR 2014….HERZlichst ANDREA:))
BRECHT! Mein persönlicher Held! (Ich wohne sogar gegenüber dem Augsburger Brechthaus :-)) Der Sohn, der leicht war – es wäre so schön, wäre der Sohn aus dem NT so gewesen.
Was für eine bevorzugte Adresse!
Ich mag Brecht seit meiner Jugend und doch findet man immer wieder etwas Neues und etwas, das einem neu begeistert.
Der Sohn der leicht war – ich finde es erstaunlich, dass dieses Gedicht den Weg in das Evangelische Kirchengesangbuch gefunden hat…
Viele viele Grüße nach Augsburg,
Birgit
Tja, wer weiß, wo man überall noch etwas von Brecht findet…und was er wohl dazu meinen würde? Ich fand neulich einen Button mit seinem Portrait, einem Herzen und dem Spruch „I love Augsburg“ – Stadtmarketing. Da wäre er sicher begeistert (Ironie). LG Birgit